Engineering becomes Productivity

Die Pematech mit Sitz in Radolfzell firmiert heute als AG nach deutschem Recht und hat derzeit 70 Mitarbeiter. 1980 gegründet, wurde die damalige GmbH 1995 von Rohwedder übernommen. Nun darf die Selbstständigkeit dank der Übernahme durch Asic Robotics und des Managements gefeiert werden.

Der Vorstand des neuen Unternehmens, Uwe Popp, gibt erklärende Worte: „Als Hauptaktionär sitzt Asic Robotics zwar im Aufsichtsrat, doch das operative Geschäft wird ausschließlich durch unsere Mitarbeiter generiert und umgesetzt. Themen, die eine Aufsichtsratssitzung bedürfen werden entsprechend besprochen und abgesegnet. Ziel von Asic ist es, Pematech in derselben Weise zu führen wie Zihlmann und Scheidegger, die eigenständig als unabhängige Unternehmen auf dem Markt agieren und wirtschaften. Durch Gründung einer AG, die Namensaktien sind unter den 6 Aktionären verteilt, sind wir nun in der Lage, schnell entscheiden zu können und damit unsere Flexibilität zu erhöhen.“

Im Zuge der Neugründung wurde der Standort Frankreich beibehalten, ein für Deutschland hoch interessanter Markt. Ein weltweites Netzwerk als Generalunternehmer garantiert einen reibungslosen Support der Anlagen. „Unsere Anlagen sind in 28 Ländern weltweit verstreut“, erläutert Uwe Popp, „und dabei ist es so, dass wir mit den Kunden jeweils dorthin gegangen sind und durch die Zuverlässigkeit unserer Anlagen überzeugen konnten. Eine große Unterstützung für uns als Generalunternehmer ist dabei unser weltweites Support-Netzwerk, mit dem wir eng zusammenarbeiten und als Vorsprung gegenüber unseren Mitbewerber sehen.“

Mit der kundenorientierten Vertriebsstruktur, der 24-Stunden-Hotline für Support sowie der hohen Fertigungstiefe ist das Unternehmen bestens für seine Kunden gerüstet.

Blickt man noch auf das Produktportfolio, ist eine Ergänzung zu Asic im Bereich der Montageautomation feststellbar. Pematech setzt seine Schwerpunkte in der Elektronikfertigung auf Montage, End-of-Line sowie Testautomation in den Bereichen Automotive, Industrie, Consumer, Telekommunikation, Medizin. Und hier hat sich bereits einiges getan, wurde doch schon das erste Produkt seit dem Neustart auf den Markt gebracht: Die Haptik-Prüfung, welche zum ersten Mal in einem End-of-Line-Tester umgesetzt werden konnte. „Ein Bereich, der in Zukunft wachsen wird und noch einiges Potenzial verborgen hält“, kommentierte Uwe Popp.

Im Anlagenbau werden semi- und vollautomatische Systeme auf Basis von Lineartransferanlagen, Rundschalttischen, Roboterzellen, Lean-Line-Konzepten und Sonderausführungen gefertigt. Alle Anlagenkonzepte werden gemeinsam mit dem Kunden bereits von der Projektierungsphase an entwickelt, die Beratungsleistung erfolgt im Vorfeld durch Pematech. Zwei Projektgruppen mit jeweils Einkauf, Disponent, Konstrukteur und Projektleiter stehen im direkten Kontakt und wickeln die Projekte ab. So erhalten Standardprodukte nach kundenspezifischen Anforderungen ein angepasstes Innenleben. Das Know-how der Prozesse wird an den Kunden ausnahmslos weitervermittelt.

Ein weiterer Fokus liegt auf dem Geschäftsbereich Tools & Fixtures, wo Konzepte umgesetzt werden, die Produktionsanlagen in kürzester Zeit an neue Produkte und Anforderungen anpassen. Zum Einsatz kommen ausgereifte Wechselsatzkonzepte, die intern gefertigt und geprüft sind. Die Abteilung Tools & Fixtures mit Werkstückträger-, Greifer-, Wechselsatz- und Werkzeugbau, tritt eigenständig auf dem Markt auf und wird als eigenes Kostencenter gehandelt. Die angesprochene Kundenklientel deckt sich teilweise mit denen des Liniengeschäfts, die Durchlaufzeiten liegen jedoch im Vergleich zur Linie in lediglich wenigen Wochen. Die Produktion der Tools auch für andere Linienhersteller gehört ebenfalls ins Repertoire des Radolfzeller Unternehmens.

Alle Prozesse, ob der Produktetransport, das Nutzentrennen, Testen, Beschriften, Leiterplatten komplettieren, Dosieren, Verbinden oder Montieren/Verpacken, sind die verfahrenstechnischen Kernoperationen der gebauten Automatisierungsanlagen. Das Unternehmen beherrscht alle für die Gebiete nötigen Prozesse und hat diese über die Jahre perfektioniert. Zusätzlich zu der stets gewachsenen großen Erfahrung und Prozesskompetenz gibt das Unternehmen die Garantie dafür, dass auch in Zukunft neue Prozesse erfolgreich in die Lösungen integrieren werden. So wurde das aus Test- und Adapterbau vorhandene Know-how gewinnbringend in die Panelkontaktierung im Photovoltaikbereich eingesetzt und bei der Panelprüfung zu Nutzen gemacht. Auch sollen die in Zeiten Rohwedder etwas vernachlässigten manuellen Systeme forciert werden, so der Vorstand Uwe Popp weiter.

Die Pematech AG schaut zuversichtlich in die Zukunft, verspricht der Neustart doch viel und wird spannend, denn sowohl Kunden als auch Mitbewerber in der Elektronikbranche können einiges und innovatives erwarten. Die Zusammenarbeit mit Agilent, Digitaltest, Göpel, Konrad und Teradyne im Bereich von Testautomatisierungslösungen bleibt weiterhin zum Wohl der Kunden bestehen. Mittels Data-Ex Changer „DEX“ eine Eigenentwicklung der Pematech AG in allen Systemen ist die Einbindung anderer Software respektive Maschinen problemlos. Die offene Schnittstelle erleichtert eine Kommunikation untereinander, so dass den Kunden durch reduzierte Inbetriebnahmezeiten ein weiterer Vorsprung verschafft wird. (dj)