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Fehler effizient verfolgen

Qualitäts- und Reparaturmanagement in der Elektronikfertigung
Fehler effizient verfolgen

Baugruppen-Ausfälle sind in der Elektronikfertigung sowohl eine teure als auch eine unvermeidliche Angelegenheit, die außerdem mit administrativem Aufwand, wie etwa dem Ausfüllen von Laufzetteln und Formblättern, verbunden ist. Bei dieser papiergebundenen Geschichtsschreibung ist das Zurückverfolgen von Spätausfällen jedoch fast unmöglich. Jetzt bietet sich ein von Router-Solutions (RSI) entwickeltes Reparatur- und Qualitätsmanagement-System an, das deutliche Produktivitätssteigerungen in diesem Bereich verspricht.

Peter Jordan, Offenbach/Main

Das von Peter Jordan vertriebene QRS-Sys-tem (Quality-Repair&Statistics) arbeitet zur Prozessverfolgung mit dem Produkttyp, dem Fertigungslos und den Seriennummern. Alle relevanten Daten aus der Fertigung, dem Prozess und der Reparatur werden durch das System in Echtzeit erfasst und ausgewertet. Per Online-Anbindung macht es an jedem Bedienplatz sowohl aktuelle als auch historische Daten für die Reparatur dezentral verfügbar, stellt baugruppenbezogene Informationen für die Reparatur bereit, berechnet und visualisiert das Prozessgeschehen und sichert durch dezidierte Reparaturanweisungen die größtmögliche Effektivität der Reparatur. Jeglichen administrativen Aufwand übernimmt das System, Papier-kram und Ordner am Arbeitsplatz entfallen dadurch.
Das System wurde von RSI auf der Basis umfassender Erfahrungen im Leiterplatten-Test entwickelt und hat sich in einem der weltweit größten Testhäuser sowie bei einem führenden Zulieferer der Automobilindustrie erfolgreich bewährt. Das Sys-tem ist skalierbar, frei konfigurierbar und kann aufgrund seiner mächtigen Datenbankfunktionen sowie der einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche auch von weniger gut ausgebildetem Personal bedient werden.
Offene Systemarchitektur
QRS arbeitet sowohl als Single- als auch als Multi-User-System unter Windows. Die offene Systemarchitektur basiert auf der Programmierung von API-Funktionen und ODBC-unterstützenden Datenbanksystemen und gestattet eine Integration in die kundenspezifische Umgebung von MES- und SPC-Systemen und solchen zur Sammlung von Fehlerdaten. Als offenes Client-/Server-Sys-tem kann es frei konfiguriert werden. In dem Client-/Server-Modell mit seiner zentralen Datenverwaltung können bis zu 1000 Clients mit minimalem Aufwand hinzugefügt werden. Das System besteht aus den Modulen:
• Product Manager
• Defect Data Base
• Automatic Defect Data Collector
• Defect Registry
• Repair Client
• Repair Advisor
• Camcad Bedieneroberfläche
• Statistics Client
• Server
Der Product Manager verfolgt jedes Produkt im Fertigungsprozess und behält jederzeit den Überblick über alle Baugruppen, die entweder automatisch per MES, über Barcode-Leser oder Tastatur erfasst werden. Im Handumdrehen stellt er zum Beispiel fest, ob und wann eine Baugrup-pe verschickt oder repariert wurde oder welche Veränderungen an ihr vorgenommen wurden. Eine Baugruppen-Verfolgung, Konfiguration und Einrichtung ermöglicht der Product Manager quasi per Mausklick. Eine lebenslange Rückverfolgbarkeit aller Produkte wird vom Product Manager ebenfalls unterstützt.
Die Defect Database zeigt die Fehler an, leitet den Bediener durch den Reparaturprozess und speichert dabei alle Tätigkeiten für die lückenlose Dokumentation. Dieses Modul stellt die Schnittstelle zum In-Circuit-, Funktions- und AOI-Testerbereit, die über ein mit API-Funktionen konfigurierbares Netzwerk eingebunden werden. Verschiedene Testsysteme können Fehlerdaten und die entsprechen-den Dokumentationen in der Datenbank ablegen – hinsichtlich der Datenmengen oder Ereignisfolgen gibt es keine Einschränkungen.
Anpassungsfähige Datenbänke
Der Automatic Defect Data Collector ermöglicht ein komfortables Laden von Fehlerprotokollen eines Testsystems in die Defect Data Base. Dabei können mehrere verschiedene Fehlerdatenbanken syn-chronisiert werden. Der übersichtliche und klare Aufbau der Fehlerdatenbank erlaubt die einfache Integration und kundenspezifische Anpassungen dieses Moduls.
Die Defect Registry dient der Eingabe von Reparaturdaten. Diese kann entwe-der manuell erfolgen oder automatisch vom Tester mit dem entsprechenden Automatic Defect Data Collector übernommen werden. Durch die Client-/Server-Architektur des Systems werden viele Methoden zur Eingabe von Fehlerdaten unterstützt.
Der Repair Client startet Reparaturprozesse per Eingabe der Seriennummer. Dazu lädt das System automatisch die grafischen Baugruppen-Informationen undruft alle für die Reparatur erforder-lichen Fehlerdaten aus der Defect Data Base ab. Alle Fehler werden grafisch hervorgehoben angezeigt. Mittels spezifisch zugewiesener Reparaturcodes können Reparaturaktionen oder Fehlerklassen gruppiert werden. Ein Repair Advisor lis-tet die vom Testsystem erkannten Fehler und alle damit verbundenen Reparaturtätigkeiten unter Angabe der Häufigkeit des Fehlers auf. Statistische Informationen über die fehlerhaften UUTs (Units-Under-Test) zeigen mögliche Produktionsprobleme auf.
Lernfähiges System
Die automatische Fehlerzuordnung übernimmt die Repair Advisor Funktion. In der Praxis wird damit eine Verkürzung der Reparaturzeiten erreicht. Für die künftige Verwendung durch den Repair Advisor können Reparaturschritte klassifiziert und kommentiert werden – das System lernt also.
Die Bedieneroberfläche Camcad stellt dem Reparaturpersonal eine Umgebung zur Verfügung, mit der man Fehler betrachten, hinzufügen sowie die Reparatur auf der Baugruppe durchführen kann. Darüber hinaus lassen sich Status und statistische Berichte einsehen. Schaltpläne zur Querprüfung mit automatischer Bauteilsuche und das farbliche Hervorheben von Verbindungen und Bauelementen können dazugeladen werden.
Der frei konfigurierbare Statistics Client erlaubt Echtzeit-Updates der Produktionsaktivitäten und ermittelt und erfasst kundenspezifische Informationen, die nach Vorgaben grafisch – beispielsweise als Pareto- oder Balkendiagramm – dar-gestellt werden können. Alle Tabellen können kundenspezifisch für die individuelle Prozesskontrolle angepasst werden, vom Benutzer definierbare Alarmschwellen zur Beobachtung des Prozess-verlaufs lösen entsprechende Meldungen in Echtzeit aus.
Zentrales Datenmanagement
Der QRS-Server übernimmt das zentrale Datenmanagement und ist damit die Basis des Systems. Er organisiert alle Fehler, Reparaturen und produktbezogenen Ak-tivitäten. Soll eine grafische Ansicht erzeugt werden, greift dieses Modul auf die Daten des QRS-Servers zu und gibt zum Beispiel eine Pareto-Darstellung aus. Darüber hinaus können komplette Dokumentationen über jedes Produkt auch in Berichtsform dargestellt werden. Um eine echte Integration zu erreichen, kann au-tomatisch auf externe Datenbanken zu-gegriffen werden. Der Server unterstützt eine unbegrenzte Anzahl von Automa-tic Defect Data Collectors, Defect Regis-tration Clients, Repair Clients und Qua-lity Clients. Darüber hinaus beinhaltet er die Lizenzverwaltung und das gesamte Systemmanagement.
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