Die Spektrum-Analyse ist ein hervorragendes Mittel, um Frequenzbänder zu untersuchen. Sei es, um das Verhalten eines Filter darzustellen oder, was die Kommunikationstechnik betrifft, (Funk)-Störenfriede zu lokalisieren. Dabei können die zu messenden Signale nicht genau genug aufgezeichnet werden. Auch aus diesem Grund hat Rohde & Schwarz sein Entwicklerteam antreten lassen, um eine Analyser-Familie auf den Markt zu bringen, die den High-End-Bereich ein Stück weiter nach oben verschieben soll.
Der Markt für mobile Kommunikationseinrichtungen wächst stetig. Auch die für diesen Bereich notwendige Messtechnik ist davon betroffen. Glaubt man den Angaben von Prime-Data, so stieg allein bei den Spektrum-Analysatoren der Bedarf um 7,9 % von 581 Millionen US$ (1998) auf 627 Millionen US$ (1999). Dieser soll laut Prognose auf etwa 950 Millionen US$ im Jahr 2004 steigen. Den größten Teil dieses Kuchens darf Agilent sein Eigen nennen, mit etwa 450 Millionen US$ weltweit stand das Unternehmen 1999 an der Spitze dieses Marktes. Mit ziemlicher Sicherheit ist dieser Zustand auch dem Heimvorteil Agilents auf dem größten Absatzmarkt, dem amerikanischen Kontinent, zuzuschreiben. Hieß doch dieser Hersteller vor eineinhalb Jahren noch Hewlett-Packard und verdankt seine Eigenständigkeit der Neustrukturierung des Mutterkonzerns. Jetzt schickt sich jedoch dessen steter Verfolger Rohde & Schwarz, nach eigenen Angaben mit knapp 200 Millionen US$ der Zweite im Markt, mit der neuentwickelten Spektrumanalysator-Familie FSU (Features-Speed-Unmatched-Performance) an, den Marktvorsprung des Konkurrenten zu seinen Gunsten zu korrigieren. Diese Familie, die sowohl in der Entwicklung, aber in zunehmendem Maße auch für entsprechende Messaufgaben in der Elektronikfertigung Anwendung findet, zeichnet sich durch einen 1-dB-Kompressionspunkt des Eingangsmischers bei 13 dBm, einem Eigenrauschen von -158 dBm bei 1 Hz Bandbreite und einem Intercept-Punkt dritter Ordnung von typisch 25 dBm aus. Dadurch können beispielsweise die in den GSM-Spezifikationen festgelegten Nebenaussendungen auch in der Nähe von starken Trägerstationen gemessen werden. Dabei überstreicht der FSU3 einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 3,6 GHz, der FSU8 greift mit 20 Hz bis 8 Ghz in das Marktgeschehen ein. Mit 30 Messungen/s im manuellen Betrieb, einer minimalen Sweep-Zeit von 2,5 ms und 1 ms Zero-Span ist das Gerät auch für zeitkritische Anwendungen geeignet. Neben sämtlichen gängigen Messroutinen wird auch die Nachbarkanal-Leistungsmessung standardmäßig angeboten. Für breitbandige Übertragungsverfahren wie Hyperlan oder zukünftige W-CDMA-Standards bieten die Geräte unterschiedliche Filtertypen mit Auflösebandbreiten bis 50 MHz, die Gauss-, RRC- (Raised-Root-Cosine) sowie steilflankige Kanalfilter beinhalten. Bis zu einer Auflösebandbreite von 30 kHz steht zudem die Fast-Fourier-Transformation zur Verfügung, mit der im Vergleich zu digitalen Filtern bis zu 300-mal schneller gemessen werden kann. Optional bietet der Hersteller Software an, mit der das Einsatzgebiet der Geräte erweitert werden kann. Die Phasenrausch-Messsoftware FS-K4 automatisiert die Messung über einen kompletten Offset-Messbereich und errechnet den Störhub. Das FS-K3 ist ein Tool, mit dem die Verstärkung, das Rauschmaß und die Rauschtemperatur bestimmt werden. Mit der Software FS-K5 können die bei GSM und EDGE notwendigen HF- und Modulationsmessungen durchgeführt werden.
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