Einen Arbeits- und Informationskreis Bleifreies Löten haben Lötmaschinenhersteller Seho, der Lotmaterial- und Flußmittelhersteller Multicore/Stannol, der Gashersteller Air Liquide und Prof. Armin Rahn (rahn-tec, Kanada) gegründet. Anlaß ist die Elektronik-Schrott-Verordnung der EU, die zum Jahr 2004 in Kraft treten soll und ein Bleiverbot vorsieht.
Die Arbeitsgruppe verfolgt zwei Ziele. Zum einen werden die Bleifrei-Löttests in der Arbeitsgruppe gemeinsam durchgeführt und ausgewertet, zum anderen wird man die Anwender regelmäßig und umfassend über die Ergebnisse informieren. Aus Sicht der Partner sind noch zahlreiche Untersuchungen nötig, die nur umfassend und in Kooperation zufriedenstellende Ergebnisse liefern. Insbesondere die Auswirkungen der Bleifreitechnik auf Stickanwendung, Lotpasten und Flußmittel sowie Anlagentechnik stehen im Mittelpunkt. Aus Sicht von Seho sind die Änderungen in der Maschinenlöttechnik abhängig von den Lotlegierungen und Lotpasten. In einem ersten Schritt wurden mit bleifreien Pasten, die sich eventuell durchsetzen können, Tests durchgeführt. Für Flußmittel bzw. Legierungen plant der Anlagenhersteller gemeinsame Untersuchungen mit den Partnern. Der Maschinenhersteller gibt zu bedenken, daß die Umstellung auf bleifreie Lötprozesse eine Neuordnung der Prozeßparameter umfaßt. Diese können laut Seho in vielen Fällen nur applikations- und kundenbezogen ermittelt werden.
Multicore/Stannol hat die eu-tektische Legierung Sn96Ag4Cu (217°C Schmelzpunkt) aufihre Eignung als bleifreienErsatz untersucht. Eine weitere Alternative ist laut Dr. Kruppa von Multicore/Stannol dieLegierung Sn99Cu, deren Schmelzpunkt mit 227°Crecht hoch liegt. Restriktionen sieht der Lötmittelherstellerfür das niedrigschmelzende Lot Bi57Sn43 (Schmelzpunkt 138°C). Der Gashersteller Air Liquide ist sich aufgrund seiner Erfahrungen sicher, daß der Einsatz von Stickstoff für Lötprozesse zumindest kostenneutral möglich ist. Dies trifft auch bei bleifreien Loten zu. Als Hilfsmittel und Service offeriert das Unternehmen die Software Alix Eco zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, zur Überwachung der Lötatmosphäre und weitere qualitätsbeeinflussende Parameter das Programm Alix Control sowie Alix Base zur Analyse der Lötpastencharakteristik. gbw
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