LED-Bestückung leicht gemacht Dirk Geiger, IPTE, Fürth

Das Spektrum der Anwendungen erstreckt sich über weite Teile des täglichen Lebens. Hier nur einige Beispiele dafür: tragbare Beleuchtung (Taschenlampe, Fahrrad); Beleuchtung für architektonische Details; spezielle, dekorative Beleuchtung; Beleuchtung in medizinischen Anwendungen; Beleuchtung für sehr helle Signale, für Flugfelder, Bahnhöfe oder Taxistände; beleuchtete Schilder (z.B. Ausgang, Kasse); LCD-Hintergrundbeleuchtung oder Lichtführung. LEDs sind auch eine Alternative zu Lichtwellenleitern (LWL).

Die Leuchtdioden neuester Bauart bieten zahlreiche Vorteile gegenüber der klassischen Glühlampe. Die Lichtfarbe bestimmen die LEDs, sie sind unempfindlich gegen Erschütterungen und haben eine schnellere Schaltgeschwindigkeit. Der Energie- und der Platzbedarf sowie die Wärmeentwicklung sind deutlich geringer als bei Glühlampen. Zudem haben LEDs eine höhere Lebensdauer als Glühbirnen. Dies ist besonders beim Einsatz im Automotive-Bereich von großem Vorteil, da die Lebensdauer der LEDs die des Fahrzeugs übersteigt. Auch beim Einsatz in der Verkehrstechnik, beispielsweise bei Ampeln, bringen die LEDs eine Reduzierung der Kosten und des Wartungsaufwands mit sich.Die Vorteile der LEDs bei ihrer Anwendung lassen sich aber leider nicht auf die Bestückung übertragen. Aufgrund ihrer teilweise sehr kleinen Abmessungen erfordern sie eine spezielle Handhabung. Hierfür galt es, geeignete Verfahren zu entwickeln, die die im Gurt angelieferten Bauteile effizient und problemlos bestückbar machen. Bei der Lösung dieser Aufgabe haben die Spezialisten des Unternehmens ihre jahrelange Erfahrung bei der Bauteilezuführung und der Entwicklung der Sonderbestücker vom Typ SpeedMounter sowie der leistungsfähigen Feederbaureihe umgesetzt.

Basis der LED-Bestück-Applikation ist der IPTE-Feeder für Radial-Bauteile. Im Förderweg wurde eine Mechanik eingesetzt, die die Anschlüsse der LEDs in die für die Bestückung erforderliche Form bringt. Der Feeder entnimmt die LEDs vom Gurt, schneidet die Anschlüsse – auf Wunsch auch im 60° Winkel – und bereitet die Drähte auf die anschließende Bestückung vor. Dabei stehen „Snap In“ für ein Einrasten der Bauteile in der Leiterplatte, oder „Stand Off“ für eine Bestückung mit vorgegebenem Abstand zur Leiterplatte, als Varianten zur Auswahl. Die gesamte Bauteilvorbereitung findet automatisiert in der Zuführung statt. Bei beiden Vorgängen bleiben die LEDs ohne Clinchen in der gewünschten Position für den Lötvorgang.

Durch die spezielle Vorbereitung der Bauteile wird aus einem sonst komplizierten ein einfacher und problemloser Standard-Bestückvorgang. Auf diese Weise können sogar Abstandshalter oder Clinchvorgänge entfallen.

Wie alle anderen Modelle aus der Feeder-Palette des Unternehmens bietet auch die LED-Variante Taktraten von bis zu 0,3 Sekunden pro Bauteil. So werden Flaschenhalssituationen in der Zuführung ausgeschlossen. Die innovative Konstruktion ermöglicht eine hohe Zuverlässigkeit und führt zu einer technischen Verfügbarkeit des Feeders von über 99 Prozent. Die einfache und intuitive Bedienung über nur vier Taster wird durch die moderne, Mikrocontroller basierte Steuerung ermöglicht. Die Statusmeldungen erscheinen als Text im zweizeiligen Display, um dem Bediener jederzeit ein klares Feedback zu geben. Verschiedene Optionen, wie zum Beispiel die Gurtende-Kontrolle, erleichtern die Bedienung.

Der LED Feeder versorgt die Sonderbestücker, neustes Produkt dieser Baureihe ist der SpeedMounter2, der als Highlight den neu entwickelten Bestückkopf mit extrem hoher Flexibilität aufweist. Er beherrscht annähernd alle Sonderbauteile zur automatischen Bestückung – vom Transformator bis zum bedrahteten Widerstand.

Die modulare Bauweise des Sonderbestückers unterstützt Kundenanforderungen nach einem schnellen und effizienten Produktwechsel ohne großen Rüstaufwand. Die Flexibilität wird dabei durch einen modularen Aufbau im Baukastensystem gewährleistet. Produktwechsel sind so schnell und einfach mit Unterstützung der Software durchzuführen.

Die Feeder und die Sonderbestücker sind „made in Germany“. Dabei kommt alles aus einer Hand – Konstruktion, Mechanik, Produktion und die Steuerung. Die Zuführungen werden „Schlüsselfertig“ geliefert, d.h. inklusive aller bauteilspezifischen Applikationen und Anpassungen.

electronica, Stand A1.361

EPP 427

Die IPTE Gruppe hat zwei Geschäftsbereiche: Die Fabrikautomatisierung und der Bereich Auftragsfertigung. Die Gruppe konzentriert sich auf die Märkte der Automobil-, Telekommunikations-, Computer- und Consumer Electronics-Industrie.

Der Geschäftsbereich Fabrikautomatisierung hat drei Engineering- und Produktionsstandorte in Belgien, Deutschland und Frankreich. Im Jahr 2003 betrug der Umsatz des Bereichs Fabrikautomatisierung 58 Millionen Euro. Der Bereich Auftragsfertigung, die Connect Systems Gruppe, unterhält vier Produktionsstätten in Belgien, Niederlanden und Deutschland, und verfügt über Produktionskapazitäten in der Slowakei und Rumänien. 2003 betrug der Umsatz der Connect Systems Gruppe 52,3 Millionen Euro. Hauptsitz der IPTE Gruppe ist Genk, Belgien. Weitere Produktionsstandorte sind in Deutschland, Frankreich, China, den Niederlanden, Rumänien und der Slowakei. Das Unternehmen betreibt eine globale Vertriebs- und Service-Organisation für die Kunden über 23 Standorte in Europa, Amerika und Asien, und beschäftigt aktuell 1400 Mitarbeiter.