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New Economy greift für Kundenunterstützung

Siemens reklamiert weltweit Führung bei industriellen Fertigungslösungen
New Economy greift für Kundenunterstützung

Die USA sind für Siemens der Leitmarkt für die weltweite Expansion des Industriegeschäfts. Dabei ist die Informationstechnik (New Economy) im großen Konzern-Dampfer nun zur Chefsache erhoben worden, dochein kurzlebiger, finanzschwacher Dot-Com wird daraus sicher nicht. Auch beim sehr erfolgreichen Geschäft mit Bestückautomaten – Siplace wurde zum weltweit bekannten Warenzeichen – ist die Verheiratung von Old-Economy (Maschinenbau) mit IT das Gebot der Stunde, weil sich darüber viele Abläufe sehr sinnvoll optimieren lassen.

Siemens hat sich den „wirtschaftlichen Lösungen mit branchenspezifischem Know-how“ verschrieben, dies umfaßt Sy-steme, Fertigungsoptimierung, Wartung und Service. Wie Edward Krubasik, im Siemens-Zentralvorstand für das Arbeitsgebiet Industrie zuständig, die Ausrichtung weiter umreißt, „unsere Aufgabe ist, die globalen Kunden bei der wirtschaftlichen Optimierung ihrer Betriebsabläufe und Produktionsprozesse zu unterstützen.“ Vermutlich keine leichte Aufgabe für einen über 150 Jahre zählenden deutschen Traditionskonzern der Old-Economy-Schule. Doch inzwischen zeigt die Dynamik des Industriemarkts USA bei Siemens Wirkung. Der wirtschaftliche Erfolg der letzten Jahre, mit steil aufwärts weisendem US-Umsatz und strategischen Zukäufen zur Abrundung der Angebotspalette, zeigt das deutlich. Die weitere Umschichtung auf Kundenlösungen und den Serviceaspekt verschiebt das Schwergewicht auf Software und IT. „Schon heute“, unterstreicht Krubasik, „beschäftigen wir 27000 Softwareentwickler, mehr als Microsoft hat.“ Der Softwareanteil bei denProdukten liegt heute bei rund60 %, bis 2010 soll dieser Anteil auf 80% wachsen.
Am Weltmarkt ist Siemens mit einem Umsatzvolumen von etwa 72 Mrd. Euro der drittgrößte Anbieter von industrieller Ausrüstung und Haushaltgeräten. Im letzten Jahr stieg der Auftragseingang auf 69,3 Mrd. Euro (+14%), die Erlöse vor Steu-ern erreichten 3,0 Mrd. Euro (+82%). Das ist eine beachtliche Position gleich hinter dem äußerst dynamischen Marktführer General Electric und der ebenso soliden Traditionsfirma IBM, und mit komfortablem Abstand vor Hitachi, Matsushita Electric, Sony, Toshiba, Fujitsu, Hewlett-Packard und NEC.
In den USA stieg der Bestelleingang 1999 um 21% auf 8,8 Mrd. Dollar. Der US-Umsatz erreichte 7,9 Mrd. Den stärksten Umsatzanstieg unter den zahlreichen in USA aktiven Companies brachte, wie zu erwarten, der Halb-leiterhersteller Infineon mit +132 %, gefolgt von ElectroCom mit +13 und Westinghouse mit +51 %. Etwa 25 % des gesamten Geschäfts wird jetzt in Nord- und Südamerika abgewickelt, gegenüber 27% in Deutschland.
Innerhalb des Bereichs Industrie erzielte in USA die Gruppe Energy & Automation mit 26 Fertigungsstandorten und mehr als 12000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr ein Umsatzergebnis von 2,4 Mrd. Dollar. „Wir unterstützen unsere Kunden beim wirtschaftlichen Einsatz ihrer Anlagen mit Life-Cycle-Lösungen rund um die Uhr – und das weltweit“, sagt Richard Buzun, Executive Vice President. Das umfaßt Planung, Engineering, Produktionsoptimierung von Anlagen, Service und Wartung bis zur sachgerechten Entsorgung am Schluß der Nutzung. Kein Wunder also, daß sich Siemens eigenen Vorstellungen zufolge sozusagen in eine „Dotcom-Company“ der vielgepriesenen (und mittlerweile an der Börse bereits oft belächelten) New-Economy transformieren will – zumindest teilweise. In den kommendenJahren sollen bis zu 25 % aller umsatzrelevanten Transaktionen per E-Business abgewickelt werden. Ein sehr wichtiger Kunde ist Nokia – zugleich ein wertvoller Technologiepartner und durchaus ein Mitbewerber bei Telekommunikationsgeräten (Handy). Insbesondere auf die Optimierung der SMT-Fertigungsprozesse (Oberflächenmontage) für die in hohen Volumen gefertigten mobilen Geräte hat Finnlands führender Industriegigant bei Siemens mit entscheidenden Einfluß ausgeübt, sagt Patrick Trippel, Leiter des Bereichs Electronic Assembly Equipment in USA. Das Bestücksystem Siplace HS50 ist, wie Trippel einräumt, auch ein Ergebnis der hier verspürbaren Nokia-Schlüsselposition, denn höhere Placementraten und ein noch breiteres am Automaten verfügbares Komponentenspektrum sind für diesen Kunden entscheidend. Mit der hohen Plazierungsrate von 50000 Bauteilen/Stunde hat Siemenszudem den Mitbewerb ausder Chipshooter-Fraktion erneut herausgefordert. Ein weiterer Punkt für die erfolgreiche Globalisierung heißt Siscope, ein System zur Ferndiagnose-Anwenderunterstützung rund um die Welt. Hier nehmen zurzeit 1500 Firmen mit 8000 installierten Maschinen teil. Dieses Supportnetz wird aus Atlanta, Singapur und München dirigiert.
Nach Aussage von Pat Trippel (ehedem Universal) hat sichdas Kosten-Nutzen-Verhältnis der Siplace-Bestücker zwischen 1996 und 1997 um rund 50 % verbessert – bezogen auf die Bestückrate. Zwischen 1998 und 1999 konnte nochmals eine solche Optimierung erreicht werden. Das gilt sowohl für die Bestückung mit konventionellen SMDs als auch Advanced-Pa-kkages (BGA, CSP, Flip-Chip etc.). Als ebenso wichtig, unterstreicht Trippel abschließend, hat sich die Verringerung des Platzbedarfs in der Fertigung erwiesen, wo Siplace-Systeme traditionell eine Pionierfunktion einnehmen. (Werner Schulz)
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