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Prozeßerfahrung, Lösungen und Support

Pierre de Villeméjane, Präsident von Speedline Technologies
Prozeßerfahrung, Lösungen und Support

Prozeßerfahrung,  Lösungen und Support
Pierre de Villeméjane
Speedline entwickelt und fertigt Produkte für die Elektronikmontage- und Halbleiter-Packaging-Industrie. Die Produkte bieten Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit, und zusammen mit umfassender Prozess- und Applikationsexpertise erhalten die Kunden schnellstmöglichen Maschineneinsatz, größte Flexibilität und niedrigste Betriebskosten. Die Redaktion hatte Gelegenheit, einige Fragen an Pierre de Villeméjane, den Präsident des Unternehmens, zu stellen.

Herr de Villeméjane, wie sehen Sie die Elektronikindustrie heute?

Wir erkennen einen bedeutenden Aufschwung in der Elektronikindustrie, und zwar auf der ganzen Welt, was schön ist zu sehen. Asien, bzw. hauptsächlich China ist die Region, wo die meisten Investitionen getätigt werden. Jedoch auch in Europa gibt es viele Verbesserungen, wie auch in Amerika. Osteuropa wächst dabei stark, Ungarn war eines der bedeutendsten Gebiete in den ersten 6 Monaten des Jahres.
Wo steht Speedline im Markt?
Wir machen mit 55% unseren größten Umsatz in Asien, 15% in Europa und den Rest in Amerika. Im Jahr 2000 dagegen waren es nur 20% in Asien, in Amerika 60% und in Europa 20%. So können Sie die Verschiebungen erkennen. Doch Europa ist nach wie vor wichtig für uns, waren es doch vorher 10 bis 12%, so ist der Umsatz in den letzten drei Monaten auf 15% gewachsen. Wir investieren eine Menge Geld in die Entwicklung neuer Prozesse für unsere Kunden, in Asien genauso wie in Amerika und Europa. Der normale Weg ist natürlich der, dass die neuen Prozesse zuerst in den westlichen Ländern entwickelt, und diese danach in Asien weitergeführt werden.
Wie verhält es sich mit Cookson?
Electrovert wurde in den frühen 80igern Jahren von Cookson gekauft, es folgten MPM 1995 und Camalot 1996. Im Jahre 1998 wurde dann alles zusammengelegt, Accel kam in diesem Jahr auch dazu. Das ist unser Produktportfolio. Eine ganze Weile gab es trotz der Zusammenlegung verschiedene Softwareplattformen. Im Jahre 2001 nutzten wir die Flaute der Elektronikbranche um die Entwicklung einer Basisplattform voranzutreiben, in der all die verschiedenen Prozesse integriert werden konnten. Nun haben wir eine einheitliche Plattform, die sehr viel effizienter ist, denn unsere Kunden, die auf Camalot eingearbeitet sind, können auch die MPM Software benützen.
Wie steht es finanziell um Speedline?
Wir haben bereits im ersten Halbjahr 2004 52% des Umsatzes von 2003 erzielt, und 65% der Bestellungen; viel besser als wir erwartet haben. Wegen der schlechten Marktsituation haben wir bei der Übernahme durch KPS im November ca. 130 Mitarbeiter entlassen, allerdings bis heute bereits wieder ca. 100 Einstellungen vorgenommen, hauptsächlich in der Produktion. Um effizienter fertigen zu können haben wir außerdem unsere Produktionsstätten von vier auf zwei reduziert. Wir wollten wieder profitabel werden, und sind es seit Februar. Heute sind wir ein schuldenfreies Unternehmen, eine große Chance für uns, um das Auf und Ab des Marktes zu überstehen. Wir arbeiten natürlich darauf hin, dass es so weitergeht, aber wir wissen natürlich auch, dass nach dem momentanen Hoch auch wieder ein Tief kommen wird. Unsere finanzielle Stärke ist wichtig, um weiteren Rückfällen widerstehen zu können. Die meisten Unternehmen kommen jedoch nicht ausschließlich durch schwierige Marktlagen ins Straucheln, sondern bei der Finanzierung des Wachstums und der laufenden finanziellen Bedarfe. Wenn ein Unternehmen um 50% wächst, gehen die finanziellen Mittel runter, und gerade dies ist ein Schlüsselthema für das Management.
Wo liegen die Gründe für diesen Erfolg?
Das Geschäft hat insgesamt angezogen. Dann gibt es bei uns drei Gründe: Der erste sind unsere traditionellen MPM, Camalot und Electrovert Kunden, die ziemlich starke Investitionen getätigt haben. Solche Kunden, die in den letzten zwei Jahren kein Geld investiert hatten. Der zweite Grund liegt in den Anstrengungen, den Midrange-Markt zu erobern. Wir haben nun 3 Jahre damit verbracht, in diesen Markt zu gelangen. Dafür haben wir unser Produktportfolio neu ausgerichtet und bieten nicht nur große High-End Maschinen an, sondern auch solche für den Midrange-Markt, um uns hier besser zu positionieren. Das Konzept zeigt Erfolge und wir hoffen auf weiteres Wachstum. Der dritte Grund ist der, dass wir den Fokus in den letzten 6 Monaten auf neue Prozess-Kenntnisse gelegt haben. Wir spezifizierten und qualifizierten neue Prozessapplikationen, die den Anforderungen unserer Kunden entsprechen; viel davon auf dem Gebiet der Medizintechnik.
Wie wird es zukünftig weitergehen?
Wir haben verschiedene neue Produkte entwickelt, die der aktuellen Marktsituation auch unter technologischem Aspekt entsprechen. Im Bereich Druckprozess haben wir vor kurzem eine strukturbasierte 2D-Brückenerkennung auf den Markt gebracht, die größte Prozessstabilität ermöglicht, auch unter anspruchsvollen Produktionsbedingungen. Ein Produkt, kurz vor der Markteinführung, ist die neueste Version unseres bereits bewährten geschlossenen Druckkopfsystems. Die Neugestaltung des Druckkopfs ist speziell darauf ausgelegt, die Kosten für Verbrauchsmaterial weiter zu reduzieren, und unseren Kunden damit zu ermöglichen, in andere qualitätssteigernde Systeme zu investieren. Wir haben uns außerdem der unter enormem Preisdruck stehenden Halbleiterindustrie angenommen. Auf der bewährten XyflexPro Dispensplattform gibt es nun die High Volume Batch Version, die erhebliche Prozessoptimierung und Betriebskostenvorteile verschafft. Das Highlight unserer Entwicklungsabteilung ist eine komplett neue Drucker-Plattform, an der wir arbeiten. Die Entwicklung erfolgte unter erheblichem Input von führenden CEMs und OEMs, teilweise aus unserem Kundenstamm, aber auch solchen, die bisher Wettbewerbsprodukte gekauft haben. Dabei sind niedrige Betriebskosten bei hohem Gesamtdurchsatz die wichtigsten Kriterien gewesen. Kurze Zykluszeiten sind zwar wichtige Anhaltspunkte, sagen allein jedoch nicht viel aus, wenn der gesamte Prozess nicht auf konstanten Output, Ertragsqualität und optimale Ausnutzung des Equipment ausgelegt ist. Unsere weltweit installierten 12.000 Drucker haben uns die Erfahrung gegeben, diese Faktoren optimal heraus zu arbeiten. Insgesamt kann mal also sagen, dass wir uns intensiv bemühen, dem Markt neue Systeme anzubieten, die sowohl den erforderlichen technologischen Fortschritt als auch die Betriebswirtschaftlichkeit bieten, die wir alle brauchen.
Herr de Villeméjane, vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.
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