Umwelt- und Klimaschutz sind nicht erst seit Verständigung der G8 auf die Notwendigkeit gemeinsamer Reduktionsziele bei den Treibhausgasen ständig in den Medien. Doch nicht nur die Regierungen tragen die Verantwortung für den Umweltschutz, vor allem die Industrie ist gefragt, einen entsprechenden Beitrag zu leisten. Mit der Einführung der RoHS-Richtlinie für die Elektronikfertigung sollen die Gefahren für Umwelt und menschliche Gesundheit, die während der Herstellung von elektronischen Produkten entstehen, kontrolliert und wirkungsvoll reduziert werden.
Moderne SMT-Fertigung setzen trotz aller Stoffverbotslisten während des Fertigungsprozesses Substanzen frei, die nicht umweltfreundlich sind. Vor allem beim Lötprozess, bei dem mit Temperaturen von bis zu 250 °C gearbeitet wird, dampfen verschiedene Stoffe aus. Frühere Untersuchungen wiesen Melamin, Methylenchloridextrakte, Phthalate, Dimethyltetrahydrophalsäure-, Hexahydrophalsäure-, Glykolether- und Benzophenon-Verbindungen nach. Diese Residues können zu Verschmutzungen der Anlagentechnik führen und müssen daher aus dem Prozessgas gefiltert und fachgerecht entsorgt werden. Ein moderner Stickstoffofen verfügt über ein sogenanntes Residue-Managementsystem, bei dem das Prozessgas in der Anlage umgewälzt und gereinigt wird. Die Residues werden in entsprechenden Filtern, Kühlern oder anderen Rückhaltesystemen abgeschieden bzw. gesammelt. Die kontaminierten Rückhaltesysteme müssen zyklisch gereinigt und die aufgefangenen Residues entsorgt werden.
Die Firma rehm Anlagenbau hat gerade im Bereich des Residue-Managements besonders viel Erfahrung. Seit Anfang der 90er Jahre wurde die Entwicklung von Reflow-Stickstoffanlagen maßgeblich forciert und ständig an der Konfliktsituation „maximale Effizienz des Residue-Managements bei minimalem Wartungsaufwand“ gearbeitet. Bei der neuesten Entwicklung, der VisionX, wurde besonderes Augenmerk auf ein hochwertiges, effizientes Reinigungs- und Abscheidesystem gelegt. Natürlich müssen auch hier die verschmutzten Filter und abgeschiedenen Substanzen umweltgerecht bereinigt bzw. entsorgt werden. Denn das, was bei der Abscheidung/Filterung des Prozessgases anfällt, ist alles andere als unbedenklich und umweltfreundlich! Lassen Sie sich deshalb nicht von Aussagen anderer beirren, die da lauten: „Bei uns können Sie den dreckigen Filter im Hausmüll entsorgen“. Dies sind unlautere Angaben, welche vordergründig Vorteile im Wartungsbereich versprechen, aber eindeutig fahrlässig gegenüber unserer Umwelt sind! Denn unabhängig vom Verdreckungsgrad gehört Industriemüll in keinem Fall in den Hausmüll. Selbst die detailliertesten Stoffverbotslisten und Kontrollmechanismen nützen nichts, wenn im Anschluss an den Fertigungsprozess die Gefahrenstoffe über die Entsorgungskette wieder in unsere Umwelt gelangen!Henning OblochGesamtvertriebsleiter rehm-Anlagenbau
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