Die Bedeutung der umweltfreundlichen Fertigung nimmt stetig zu. Daher ist es beispielsweise auch für Lötanlagen wichtig, dass sie mit Systemen ausgestattet werden, die Emissionen in die Atmosphäre verhindern. Der Anlagenbauer Rehm hat für seine Lötanlagen ein System entwickelt, das dem Prozess die verschiedenen Rückstände entzieht und an speziell dafür vorgesehenen Stellen sammelt.
Rehm Anlagenbau, Blaubeuren-Seissen
Die Bedeutung von ökologischen und umweltgerechten Fertigungsprozessen nimmt stetig zu. Deshalb ist es unerlässlich, Reflow-Anlagen mit effizienten Komponenten auszurüsten, die es verhindern, dass Prozess-Rückstände (Residues), wie beispielsweise Gase, Stäube und Dämpfe, in die Umwelt oder die Arbeitsumgebung gelangen können. Gleichzeitig muss dafür gesorgt werden, dass der Wartungsaufwand für die Anlagen selbst minimiert und die Verfügbarkeit der Linie erhöht wird. Rückstände im Reflow-Prozess entwickeln sich direkt aus der elektronischen Baugruppe, die aus der Leiterplatte, der Lotpaste, den Bauelementen und aus den zusätzlichen Beschichtungen (Lacken) zusammengesetzt ist. Die Firma Rehm hat für ihre Anlagen eine Lösung entwickelt, um dem Prozess die verschiedenen Rückstände zu entziehen und an speziell dafür vorgesehenen Stellen zu sammeln. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die Prozesskammer sauber und der Prozess stabil bleibt. Ein besonderes Merkmal dieses Residue-Management-Systems ist der Umstand, dass die Rückstände bereits an ihrem Entstehungsort dem Prozess entzogen werden. Die den Prozess umgebenden Gase werden der Heizkammmer bereits in der Vorheiz-Zone an verschiedenen Stellen entnommen, in einer Kondensatfalle gereinigt und dem Prozess wieder zugeführt. Die zweite Stufe des Systems befindet sich in der Kühlstrecke, in der die Prozessgase abgekühlt und die Rückstände kondensiert und herausgefiltert werden. Die Zusatz-Kondensation im Einlaufbereich ist von der Funktion gleich aufgebaut wie die Kondensatfalle in der Kühlstrecke. Eine gute Zugänglichkeit für Wartung und Service ist gewährleistet, sowohl die Kondensatfalle in der Kühlstrecke als auch die Zusatz-Kondensatfalle in der Vorheizzone sind vom Bediener in ergonomischer Höhe erreichbar. In beiden Fällen lassen sich Kühler und Filter schnell wechseln. Bei Verwendung eines Austausch-Filter-Satzes beträgt die Produktionsunterbrechung nur wenige Minuten. Die Filter sind beliebig oft wiederverwendbar und mit den handelsüblichen und umweltfreundlichen Reinigungsmedien auswaschbar. Somit entsteht kein zusätzlicher Sondermüll wie beispielsweise durch verunreinigte Vliesfilter. Bestandteil der modifizierten Kondensatfallen sind auch neu konstruierte Lamellen-Kühler. Sie erhöhen die Abkühlleistung und bewirken eine intensivere Kondensation am Kühler. Die Filtereinheiten, die immer nach einer Kühlereinheit angeordnet sind, enthalten ein Geflecht aus Edelstahl, an dem sich hauptsächlich feste und harzige Prozess-Rückstände ablagern. Da jedoch, neben den festen und harzigen Rückständen, auch Flüssigkeiten im Lötprozess entstehen, wurde das Residue-Management um eine Funktion erweitert, die die flüssigen Rückstände aus dem Prozessbereich entfernt und an definierter Stelle sammelt. Konstruktiv wurde dafür die komplette Kühlstrecke nach hinten abgeschrägt, sodass die flüssigen Rückstände, die an den Kühler-/Filter-Einheiten kondensieren sowie nach unten und anschließend nach hinten in speziell angebrachte Auffangflaschen ablaufen können. Über ein entkoppeltes Kühlgebläse wird der Luftstrom gezielt über die Kühler-/Filter-Einheit und in eine zweite und dritte Kammer der Kondensatfalle geführt, wo sich ebenfalls Rückstände an den Kammerwänden niederschlagen können. Anschließend wird der Luftstrom über herausnehmbare Auffangrinnen zu den Auffangflaschen gelenkt. Praxistests des Residue-Management-Systems beweisen eine hohe Effektivität und Wirtschaftlichkeit.
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