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Sonnige Zukunft in der Photovoltaik

Peter Franklin, geschäftsführender Direktor von BTU Europa:
Sonnige Zukunft in der Photovoltaik

Immer mehr wird auf ökologische Verantwortung geachtet, die Preise für Energie steigen weltweit. Eine Technik, die reduzierten Energieverbrauch mit Null-Emmission verbindet, ist da kaum zu ignorieren. Als Anbieter von thermischen Systemen für die Elektronikindustrie steht BTU auch für Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Zwei Neuentwicklungen für die Photovoltaik-Branche (PV) gaben seit 2007 diesem dynamischen Markt wichtige Impulse. Sie führten zudem zu Auszeichnungen und dem Aufbau strategischer Partnerschaften. EPP sprach mit Peter Franklin über den sich rasant entwickelnden Markt für Solarzellen in Europa.

Herr Franklin, können Sie uns etwas über den Umfang des photovoltaischen Geschäfts in Europa mitteilen?

Sowohl in der Produktion als auch in der Anwendung von PV-Zellen ist Europa führend. Spanien, Griechenland und insbesonders Deutschland haben von staatlichen Anreizen profitiert, PV-Lösungen ans Netz zu bringen. Die Einspeisungsvergütung, also der Preis, den der Stromversorger bezahlt, um die auf privater Seite mit PV produzierte Energie in das nationale Netz einzuspeisen, haben in Deutschland und Spanien abgenommen, bieten aber immer noch einen starken Anreiz, in PV-Technik zu investieren. Die Dominanz Deutschlands im Bereich des privaten Einsatzes von PV-Zellen hat zu einer starken Industrie im Inland, besonders auf die klassische Silizium-Solarzelle konzentriert, geführt. Silizium ist der zweithäufigste Rohstoff auf der Erde. Auch wenn die PV-Industrie zeitweilig mit einer Verknappung des Rohstoffs konfrontiert wurde, scheint die Zukunft der Silizium-Solarzelle gesichert.
Wie gelang BTU der Einstieg in den photovoltaischen Markt?
Es gibt schon bestehende Synergien, denn BTU ist seit 1985 ein Teil der PV-Branche, als diese noch ein relativ kleiner Markt war. Wir waren Pioniere in Diffusion, APCVD-Beschichtung und Metallisierung und sind der führende Anbieter von Inline-Diffusion-Öfen. Das Solarzellen-Geschäft hat sich stark entwickelt, so dass vor drei Jahren entschlossen wurde, das Geschäft in der PV-Branche auszuweiten, und eine gesunde Mischung mit dem existierenden Geschäftsbereich SMT zu erreichen. In dem sich entwickelnden PV-Markt waren die Hersteller sehr offen für unsere Lösungsvorschläge, stellten sich den aktuellen Herausforderungen und waren bereit, Probleme mit ihren bestehenden Anlagen zu lösen. Wenn Sie einen Blick auf die weltweite Industrie werfen, ist diese zum einen durch die technologische Entwicklung und zum anderen durch die Entwicklung der Kosten bestimmt. In der Elektronikfertigung sind unsere Produkte mit dem Hauptaugenmerk auf die Betriebskosten entwickelt. Auch hier war dies unser Ziel, ausserdem wollten wir ein Produkt mit verbesserter Technologie anbieten und im gleichen Zug die Investionskosten für ein System reduzieren. 2007 haben wir unser neues Inline-Diffusion-System und die Metallsierungslinie innerhalb kurzer Zeit vorgestellt und erfolgreich am Markt etabliert.
Können Sie etwas über das Inline-Diffusion-System sagen?
Unser Inline-Diffusion-System hat 2008 den Global Technology Award in der Kategorie Umweltfreundlichkeit gewonnen. Wir verwenden eine direkte Spühbeschichtung mittels Ultraschall inline mit einem BTU TFQ Durchlaufofen, und können damit bis 1.500 Wafer pro Stunde verarbeiten. Die Diffusionsöfen der Serie Meridian bieten eine bisher unerreichte thermische Homogenität, Voraussetzung, um vorhersagbare, wiederholbare Werte für den Schichtwiderstand zu erreichen. Die Kontrolle der Atmosphäre im Ofen sichert die Wiederholbarkeit des kompletten Prozesses. Eine saubere Prozessumgebung wird durch das Auskleiden der Prozesskammer mit Quarzglasplatten erreicht. Die Meridian-Serie bietet zwei unterschiedliche Bandbreiten und verschiedene Ofenlängen, um den aktuellen Anforderungen bei der Produktionskapazität gerecht zu werden. Das Diffusionssystem bietet unseren Kunden die Chance, Durchsatz und Leistung durch die Verringerung des Wafer-Handlings zu steigern. Weiterhin kann der Prozess durch die thermische Homogenität verbessert werden. Es gibt grosses Interesse an Inline-Lösungen. Kunden, die den Durchsatz steigern wollen, sehen Vorteile im Wechsel zu einem Inline-Prozess. Diese Vorteile lassen sich realisieren, ohne das kritische Ziel der besten Zell-Effizienz zu opfern.
Und noch einige Worte über die Zusammenarbeit mit DEK?
Die Partnerschaft wurde 2007 geschlossen, als wir eine komplette Metallisierungslinie eingeführt haben, die die hohe Arbeitsleistung unserer Systeme im Trocknen und Einbrennen mit DEKs Handhabungssystemen und Drucktechnologien der neuesten Generation kombiniert. Diese Anlagekombination gibt der PV-Branche eine schlüsselfertige Metallisierungs-Lösung zur Produktion von Solarzellen. Die Linie ist für hohen Durchsatz und Leistung optimiert, und hat die Kostensenkung pro Watt der ganzen PV-Branche zum Ziel. Die Linie verwendet unseren schnellen thermischen Prozess mit dem Aufheizen durch Strahlung im nahen infraroten Spektrum. Hier kommt eine besonders dichte Anordnung von Glühfadenlampen zum Einsatz.
Welche weiteren Pläne hat BTU 2009 für diese Branche?
Die Elektronik-Montage-Industrie repräsentiert den größten Teil unseres Geschäfts und das wird so bleiben. Unsere Kunden können davon ausgehen, dass wir an allen wichtigen Ausstellungen in Europa und auf der Welt teilnehmen, und dabei unsere neusten Technologien, basierend auf der Pyramax-Serie, präsentieren werden. In der PV-Branche werden wir einige aufregende Entwicklungen sehen. Unsere nächste Anlagengeneration wird völlig neue Eigenschaften haben. Diese neuen Produkte werden sehr bedeutend für den europäischen und den weltweiten Markt sein. Zusammen mit unseren aktuellen erfolgreichen Produkten werden sie unser Wachstum in diesem Sektor über die nächsten Jahre garantieren.
Herr Franklin, vielen Dank für das Gespräch.
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