Motorradsport stellt an Technik und Material die höchsten Anfor- derungen: rasantes Tempo, extreme Lastwechsel in Kurven, hochsommerliche Hitze, Schlamm, Staub, Schotter – all dies setzt den Maschinen und vor allem ihrer hochsensiblen Elektronik extrem zu. Gemeinsam mit GCD-PCB-Design aus Erlangen hat Würth Elektronik eine Starrflex-Leiterplatte entwickelt, die diesen Anforderungen Stand hält.
„Klein und zuverlässig, diese beiden Anforderungen muss die Steuerungstechnik bei Motorrädern der Spitzenklasse meistern“, erklärt Jürgen Kintopp, Geschäftsführer von GCD-PCB-Design. „Und sie muss bezahlbar bleiben.“ Gemeinsam mit seinem Team suchte er nach einer passenden Lösung und wurde beim PCB-Partner Würth Elektronik fündig: Starrflex-Leiterplatten erfüllen diese Anforderungen. Bei elektronischen Systemen sind Verbindungsstellen besonders anfällig für Schockeinwirkungen durch Stöße oder Lastveränderungen. Gelötete Kabelverbindungen brechen leicht, das führt zu Kontaktfehlern oder gar zum gesamten Funktionsausfall. „Hier setzen unsere Starrflex-Leiterplatten an“, erläutert Andreas Schilpp, Produktmanager bei Würth Elektronik. „Anstelle von komplexen Verkabelungen, die viel Platz brauchen und anfällig sind, ersetzt eine flexible Folie aus Polyimid die Verbindung zwischen den starren Teilen.“ Für GCD-PCB-Design war diese Flexibilität gleich in doppelter Hinsicht der richtige Ansatz. „So konnten wir gleichzeitig den vorhandenen Platz für unser Steuerungselement optimal ausnutzen und die Zuverlässigkeit der Technik sicherstellen.“
Ein wichtiger Baustein für den Erfolg ist die Kommunikation zwischen Endkunde, Entwickler und Leiterplattenhersteller. Für die detaillierten Abstimmungen traf sich das Team der interdisziplinären Zusammenarbeit vor Ort bei Würth Elektronik. „Je früher der Gedankenaustausch beginnt, desto förderlicher ist dies für den Erfolg. Besonders bei komplexen Systemen kann der Dialog nicht früh genug beginnen“, erklärt Andreas Schilpp.
Serienreifen Produkten geht ein sehr wichtiger Schritt voraus: die gemeinsame Entwicklung der neuen Produkte mit Endkunde und Ent- wickler. Eine Überführung der Prototypen in die Serie ist nicht immer sicher. Gerade deshalb muss auch Jürgen Kintopp bei Neuentwicklungen die Kosten im Blick haben: „Wir benötigen in der Entwicklungsphase natürlich nur eine geringe Anzahl von diesen spezifischen Leiterplatten. Große Stückzahlen kommen da nicht zusammen.“ Auch deshalb sei Würth Elektronik ein passender Partner. „Im ersten Moment scheint es, als seien Starrflex-Leiterplatten teurer als die klassische Version mit Kabel- oder Steckverbindungen. Unterm Strich rechnet sich die Investition in die neue Technik aber schnell, denn geringere Systemkos- ten für Kleinteile wie Stecker und Kabel und vor allem bessere Testbarkeit, die hohe Zuverlässigkeit und Funktionssicherheit wiegen diese vermeintlichen Mehrkosten wieder auf“, meint Jürgen Kintopp. Am Ende hat es sich gelohnt. Nach drei Monaten Design-Arbeit, vielen Treffen und anspruchsvollen Vortests hatte die Steuerung gehalten, was sie verspricht.
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