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Variantenmanagement zwischen SMT und Endmontage

Erhöhung der Flexibilität von Lötanlagen
Variantenmanagement zwischen SMT und Endmontage

Dem Variantenmanagement kommt bei der Auslegung aktueller Lötanlagen eine immer entscheidendere Bedeutung zu. Angefangen mit der Neueinrichtung von Produkten über die Prozessbedingungen bis hin zur Inspektion kann der Nutzer hierbei durch geeignete Software und Anlagentechnik wirksam unterstützt werden. Der Produktwechsel beim Reflowlöten für unterschiedliche Baugruppen und Varianten ist oft mit langen Abkühl- oder Aufheizzeiten des Ofens verbunden. Um hier signifikante Einsparungen insbesondere auch im Bereich des Energieverbrauchs durch die Umstellungen zu erzielen kann bei SEHO Reflow-Lötanlagen eine selektive Zusatzheizung integriert werden, wodurch bestimmte Produktbereiche gezielt zusätzlich aufgeheizt werden können. So können nicht nur bei Mischbaugruppen gleichmäßige Temperaturen realisiert, sondern auch Wartezeiten für Ofenumstellungen eingespart werden.

Um dem zunehmenden Bauteilmix beim Löten zu entsprechen, befindet sich hierfür bei den Reflow-Lötanlagen vor der Peakzone ein Halogen-Feld aus 72 Elementen, die unabhängig voneinander und mit einem einstellbaren Leistungswert geschaltet werden können.

Ein zusätzlicher Positionssensor erfasst die in den Bereich einfahrende Baugruppe, wodurch der Energieeintrag unter Berücksichtigung der jeweiligen Transportgeschwindigkeit mitlaufend möglich wird. Die Programmierung erfolgt durch einfache Festlegung der Bereiche mit zusätzlichem Wärmebedarf.
Auch eine gleichmäßige zusätzliche Beheizung der gesamten Leiterplattenfläche ist möglich, um bei einem kühleren Lötprogramm eine einwandfreie Lötung sicherzustellen, ohne bei nachfolgenden Baugruppen mit weniger Energiebedarf durch eine Abkühlung der gesamten Lötanlage eine Wartezeit zu benötigen. So kann der Ofen überwiegend mit einem niedrigen Temperaturprofil, und damit auch einem geringerem Energiebedarf betrieben werden. Eine Realisierung der Anpassung auf Produktvarianten wird durch die Zusatzheizung für jede Einzelbaugruppe vorgenommen.
Für die Restbestückung bietet SEHO mit seiner Software für alle selektiven Lötanlagen eine Basis für die anlagenunabhängige Programmerstellung, bei der die Bediener schrittweise durch alle notwendigen Programmeinstellungen geführt werden.
Dadurch sind unterschiedliche Varianten eines Produktes schnell und übersichtlich programmierbar. Unterschiedliche Varianten können hierbei durch gängige Markierungen (Barcode, QR-Code, RFID) von der Anlage ausgewertet, und das vorgesehene Programm automatisch geladen werden.
Die Anbindung an ein MES-System bietet hier zusätzlich die Möglichkeit einer Prozessverriegelung, sofern nicht alle der für die Produktvariante erforderlichen Prozessschritte durchlaufen wurden. Eine abschließende optische Inspektion stellt die gleichbleibende Lötqualität sicher.
Zum Vortrag
Im Vortrag zum InnovationsForum 2015 werden für die beiden Bereiche Reflowlöten und selektives Wellenlöten die aktuellen Entwicklungen bei SEHO vorgestellt. Die anlagentechnische Erweiterung durch die selektive Zusatzheizung beim Reflowlöten wird hierbei durch Beispiele und Temperaturprofile dargestellt. Durch die standardmäßige hohe Flexibilität der Selektivlötanlagen sind die erforderlichen Entwicklungen für ein Variantenmanagement maßgeblich im Bereich der Software zu finden. Neben der benutzerfreundlichen Programmierumgebung werden die Erfassung und Weiterverarbeitung der Anlagenparameter gezeigt, sowie aktuelle Lösungen der Baugruppenidentifikation vorgestellt. Durch das breite Produktportfolio des Unternehmens auch im Bereich Transportsysteme ist es somit möglich, hochflexible Prozessinseln für unterschiedlichste Produkte zu realisieren.
Statement
Durch die zunehmende Individualisierung – sowohl bei Verbraucheranwendungen als auch im industriellen Umfeld kommt dem Variantenmanagement eine Schlüsselrolle für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zu. Auf dem Weg zur Umsetzung eines durchgängigen Industrie 4.0-Produktionssystems kann aktuelle Anlagentechnik bereits schon im herkömmlichen Umfeld die Aufgabenstellungen bewältigen, ohne auf komplexe übergeordnete Systeme aufbauen zu müssen. Für eine spätere höhere Integration bietet die Anlagentechnik jedoch bereits alle Grundvoraussetzungen.
Das Innovationsforum ist die ideale Plattform des Austausches zwischen Herstellern und Kunden, um zukünftige Herausforderungen erfassen und gemeinsam Lösungen entwickeln zu können. Gerade bei aktuellen Themenstellungen, die ein Zusammenspiel verschiedenster Anlagen erfordern, ist die enge Abstimmung aller Beteiligten eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Zusammenarbeit.

Der Referent

Dr.-Ing. Andreas Reinhardt ist Leiter Forschung und Entwicklung bei SEHO Systems GmbH. Nach einem Studium der Mechatronik an der Universität Erlangen-Nürnberg war er von 2006 – 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS), Bereich Elektronikproduktion. Ab 2011 war er Gruppenleiter der Elektronikproduktion am Lehrstuhl und ist seit 2014 Forschungsleiter im Unternehmen.

Firmenkurzprofil

„Alles aus einer Hand“ – eine Strategie, die SEHO Systems GmbH seit einigen Jahren konsequent umsetzt. Als einziger Hersteller weltweit bietet das Unternehmen seinen Kunden innovative Systeme für alle Bereiche des automatisierten Lötens, Lösungen zur automatischen optischen Lötstelleninspektion, intelligente Konzepte für das Baugruppenhandling, Sonderanlagen und Know-how in Form von Seminaren. Die Anlagen überzeugen durch Flexibilität, Leistungsstärke und Effizienz, unabhängig davon, ob es sich um Einstiegsmodelle, Anlagen für mittlere Produktionsvolumen oder um High-End-Systeme für die Großserienfertigung handelt. Seho hat damit den Schritt vom Standard-Maschinenanbieter hin zum Systemlieferanten mit innovativer Automatisierungstechnik sehr erfolgreich absolviert.
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