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Verfügbare Produktivitätsreserven aufspüren

Gemeinsame Pressekonferenz im Siemens Elektronikwerk Amberg
Verfügbare Produktivitätsreserven aufspüren

Auf einer Pressekonferenz im Siemens Elektronikwerk Amberg (EWA) hat ASM Assembly Systems den erfolgreichen Abschluss der DEK Akquisition bekanntgegeben und seine ambitionierten Zukunftspläne erläutert. Die beiden bekannten Marken DEK und Siplace bilden mit ihren Teams künftig das ASMPT Geschäftssegment SMT Solutions. Bewusst hatte Günter Lauber, CEO des Geschäftssegments SMT Solutions, das Elektronikwerk Amberg der Siemens AG als Ort für die Pressekonferenz ausgewählt. Denn dort finden sich Siplace Bestückautomaten und DEK Printer als Best-in-Class-Lösungen. In langjährigen Partnerschaften wurden in gemeinsamen Projekten immer wieder neue wegweisende SMT Placement- und Printing-Lösungen entwickelt.

Auch künftig will das SMT Solutions Segment sowohl Best-in-Class-Automaten als auch integrierte Lösungen entwickeln, um bei Kunden wie Siemens die Effizienz in der Elektronikfertigung – Stichworte „Prozessoptimierung“ und „Industrie 4.0“ – weiter steigern zu können.

Auf der Pressekonferenz im Siemens Elektronikwerk Amberg erläuterte das Unternehmen jetzt seine Zukunftspläne. Als CEO der ASMPT SMT Solutions wird Günter Lauber das Wachstum der ASMPT in Märkten außerhalb des klassischen Back-End-Geschäfts vorantreiben. Und das Ziel ist kein geringeres als bis zum Jahr 2016 die klare und nachhaltige Nummer 1 im SMT Equipment-Markt zu sein.
Wegbereiter in der Branche
Prof. Dr. Karl-Heinz Büttner, der Leiter von Siemens Electronic Work Amberg, gab in seiner Keynote tiefe Einblicke in das Unternehmen und schaute zurück auf die gute Zusammenarbeit mit den Teams von Siplace und DEK, aufgrund derer viele Ziele realisiert werden konnten. Er sprach über seine Vision einer modernen, hoch flexiblen und vollständig automatisierten Elektronikproduktion, die durch die „Digital Factory“ von EWA ihren Weg zur Realisation finden wird.
Prof. Dr. Büttner skizzierte die Voraussetzungen zur Schaffung einer solch Fabrik und denkt an mehr gemeinsame Projekte mit ASM Assembly Systems um diese Vision Realität werden lassen. „Siemens ist weltweit führend in der Herstellung von elektronischen Steuerungen. Dabei fungiert EWA als das Vorzeigewerk. Wir stellen hochkomplexe elektronische Steuerungen mit einem außergewöhnlichen Standard an Qualität und Produktivität. Um in einer dynamischen Elektronikproduktion von heute bestehen zu können, dürfen keine Fehler passieren, so dass permanent an einer Verbesserung der Prozesse gearbeitet werden muss“, betonte Prof. Dr. Büttner in seiner Rede während der Pressekonferenz.
In seinen Augen wird die Digitalisierung unserer Welt weiter die Qualitätsstandards für Elektronik nach vorn treiben. Mit steigenden Produktvarianten und kleineren Losgrößen wird eine Produktlebenszeit immer kürzer werden. Traditionelle Produktionskonzepte sowie SMT-Linien mit Fokus auf die Maschinen werden diesen neuen Herausforderungen nicht gerecht werden können.
Ein Grund, warum EWA mit innovativen Herstellern wie Siplace und DEK zusammenarbeitet, um Lösungen zu finden. Denn Stand heute können diese Herausforderungen lediglich durch ein modernes, hochflexibles Produktionsumfeld in Verbindung mit Zusammenarbeit und ständigem Informationsaustausch erfüllt werden. Seit Jahren konzentriert EWA sich auf eine ganzheitliche Optimierung der Produktionsprozesse. Die Produktion ist für den Kunden maßgeschneidert und wird durchgehend virtuell erfasst und gesteuert. Ein sich auf jeder Leiterplatte befindliche und individuelle Barcode kommuniziert mit den Produktionsmaschinen, so dass in Echtzeit alle Schritte dokumentiert und Produktinformationen gesammelt werden.
„Das Unternehmen sieht in dem Zusammenschluss von Siplace und DEK großes Potenzial. Wir erwarten, dass nun bisher isolierte Prozesse wie Lotpastendruck, Inspektion und Bestückung integriert, und diese Informationen des Produktionsabschnitts an die nächsten Maschinen weitergegeben werden“, konkretisiert Prof. Dr. Büttner seine Wünsche für die Zukunft. „Industrie 4.0 und das Konzept einer digitalen Fabrik benötigt ein tiefgehendes Verständnis aller Produktionsschritte und Hersteller. Insofern ist der Zusammenschluss von Siplace und DEK ein ungeheuer kluger Schachzug.“
Best-in-Class- Lösungen
Günter Lauber betonte, dass beide Unternehmen sich weiterhin selbstverständlich der Entwicklung von technologisch führenden Best-in-Class-Druck- und Bestücklösungen widmen wird. Dabei haben Kunden so künftig die Wahl, beide Lösungen mit Bestück- und Printer-Lösungen anderer Hersteller zu kombinieren.
Gleichzeitig arbeitet Günter Lauber aktiv an seiner Vision für die Optimierung der Elektronikfertigungsprozesse: „Meine Vision der perfekten SMT-Lösung für unsere Kunden umfasste schon immer mehr als nur Bestückmaschinen und passende Software. Hersteller und Elektronikfertiger wissen, dass in einer verbesserten Integration von Printer, Inspektionssystem und Bestücker – also gleich am Anfang der SMT-Prozesskette – große Verbesserungspotenziale liegen. Mit der Akquisition von DEK wollen wir wachsen und innovative Lösungen für unsere Kunden entwickeln, indem wir Wissen und langjährige Erfahrung teilen. Ziel ist es, die Fertigungsprozesse unserer Kunden immer weiter zu optimieren“, sagt Günter Lauber. Demzufolge soll in gemeinsamen Projekten die Entwicklung integrierter Lösungen vorangetrieben werden, von denen sich Günter Lauber künftig neue Wachstumsimpulse und Wettbewerbsvorteile verspricht.
„Wir stehen hier nicht zufällig bei Siemens in Amberg. Dies ist eine der fortschrittlichsten Elektronikfertigungen der Welt. Elektronikfertiger wie Siemens und Hersteller wie wir von ASMPT SMT Solutions sehen in einer weiteren Integration enormes Effizienzpotenzial. Wir wollen mit Maschinen der nächsten Generation und einer stärkeren Integration von Print-Prozess, Inspektionssystemen und Bestückautomaten bisher ungenutzte Potenziale für mehr Effizienz und Prozesssicherheit heben.“
Günter Lauber führte weiter aus: „Dies zeigt auch, dass ASMPT mit der Akquisition beider Unternehmen auf Innovation und Wachstum abzielt. Das ist eine der großen Stärken von ASMPT: Akquisitionen werden mit deutlich längerfristiger Perspektive entschieden, Veränderungen in Richtung Kunden und Mitarbeiter viel behutsamer und einvernehmlicher vorgenommen.“

Im Gespräch mit Günter Schindler, Leiter ASM Assembly Systems Placement Solutions Division

Herr Schindler, wo sehen Sie die Vorteile in diesem Zusammenschluss?
Wir haben damals, vor ca. 27 Jahren, als oberbayrischer Sondermaschinenbauer angefangen, wo vielleicht gerade mal 10 Mitarbeiter englisch gesprochen haben. Heute sind wir ein globaler Mittelständler, der mit seinem Siplace Produkt, damals noch ein Baby, heute sein Hauptgeschäft macht. Durch den Zusammenschluss ergeben sich nun Möglichkeiten im gesamten SMT Prozess, so dass wir den Kunden noch mehr bieten können und seine Qualität verbessern. Da sind wir bei Stichworten wie Qualität, Produktivität und Flexibilität. Aber auch Produkt Changeover und nicht verfügbares Material an der Linie, wie wir heute bereits schon gehört haben. Heute ist nicht mehr das Equipment das größte Problem, sondern es geht darum, alles zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz und für die richtige Produktionszeit zu haben. Und dazu benötigen wir die Schnittstellen und Software, damit miteinander kommuniziert werden kann. Ein Thema, dem wir uns bereits seit vielen Jahren widmen und vorantreiben. Blicken wir nur auf das EWA, wo wir in gemeinschaftlichen Projekten bereits viel realisiert und erreicht haben.
Wo liegen die Herausforderungen?
Industrie 4.0 erfordert, dass jeder Prozessschritt in irgendeiner Form geregelt und gesteuert wird, aber auch transparent sein muss. Für eine Integration benötigen für sämtliche Daten, ob vom Druckprozess, der Inspektion, dem Bestück- oder Lötprozess. Alles muss bis in den letzten Prozessschritt integriert sein, um eine aktive Regelschleife aufbauen zu können. Wir haben festgestellt, dass ca. 70% aller Fehler beim SMT-Prozess bereits in den ersten drei Prozessschritten passieren. Insofern wollen wir die Daten der einzelnen Prozessschritte dokumentieren, miteinander vergleichen, um qualitative Abweichungen zu erkennen, und eine Korrektur als selbstlernendes System zu schaffen. Wir nennen dies Closed Loop Logik. Als Beispiel: Fehlt beim SPI Lotpaste auf dem Pad, soll dies künftig die Maschine erkennen und einen Korrekturprozess einleiten, ohne dass ein Mitarbeiter eingreifen muss. Dies erfordert ein tiefes Einsteigen in die Maschinendaten. Und nicht jeder Partner ist bereit, sich so tief in den Teller schauen zu lassen.
Und was heißt dies nun unterm Strich für den Kunden?
Der Kunde hat einen Wertzuwachs in dem, was wir in den nächsten Jahren bieten können. Das bedeutet höhere Qualität, Produktivität und Flexibilität. Für jeden der produziert – auch für uns – ein absolut wichtiges Thema.
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