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Vernetzung, Wearables und Innovation

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Vernetzung, Wearables und Innovation

Das neue Jahr begann für mich direkt mit einem Besuch auf der CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas. Die Top Themen waren Vernetzung, und damit das Internet der Dinge, tragbare Technik (Wearables) und Innovation. Aber was steckt wirklich hinter diesen Trends und welche Auswirkung haben sie auf die Wertschöpfungskette in der Elektronikfertigung?

Auf der CES, der internationalen Fachmesse für Unterhaltungselektronik, stellen alljährlich über 3.600 Aussteller ihre neuesten Innovationen aus. Zirca 160.000 Besucher aus mehr als 140 Ländern nutzen die Messe als Informations- und Kommunikationsplattform. Highlights gab es zu genüge: die Erstaufführung eines völlig autonomen Fahrzeugs, das F015 von Mercedes Benz; Eureka Park, ein für Start-ups dedizierter Messebereich, wo Innovation gefördert wurde; ein alljährlich wachsender Bereich für Wearables; und natürlich die neuesten Entwicklungen im 3D-Druckerbereich.

Vernetzung und das Internet der Dinge
Schon seit einiger Zeit sind Vernetzung, das Internet der Dinge, Industrie 4.0 und ‚Big Data‘ Schlagwörter und Hauptthemen für Artikel, Seminare, Messen und Foren der Elektronik Branche. Die Thematik mag vielleicht voll im Trend sein, allerdings ist Vernetzung schon längst eine grundsätzliche Vorraussetzung. Der Trend liegt eher in der Entwicklung von Applikationen, die es zum Ziel haben, die durch Sensoren generierten Daten möglichst optimal zu interpretieren und zu verwenden, um das optimale Nutzerlebnis zu schaffen. Im Konsumerbereich bedeutet das Lösungen, die unseren Alltag erleichtern und neue soziale Netzwerke fördern. Im Geschäftsbereich, so also auch in der Elektronikfertigung, ist es prozessübergreifende Kommunikation, die die Wertschöpfungskette optimiert, Arbeitsvorgänge erleichtert und komplette Rückverfolgbarkeit schafft.
Neben Sensorik und Radio Transmittern spielt hierbei das Smartphone eine wichtige Rolle. Im Jahr 2014 übertraf die Anzahl von Smartphones, die mit dem Internet verbunden sind, die der Computer mit mehr als 2 Milliarden im Vergleich zu 1,7 Milliarden PCs. Und mit dem Internet der Dinge werden rund 50 Milliarden „Dinge“ voraussichtlich vernetzt sein. Der Wert aller dieser Verbindungen, ebenso wie der Wert all der generierten Daten, liegt nicht darin, wieviel oder wie clever wir messen. Allein die Auswertung und die Erkenntnisse, die erzielt werden können, um bessere Entscheidungen zu treffen, sind ausschlaggebend.
Besonders wurde dies auf der CES bei der Erstaufführung des F015 ‚Luxury in Motion‘ Auto von Mercedes-Benz deutlich. Einst stand die Sensorik im Vordergrund. Heute ist es die technische Voraussetzung, dass moderne Autos mit jedem Betriebssystem eines Mobiltelefons kommunizieren, und somit stets Kontakt zur Umgebung, zu Verkehrsinformationsdiensten sowie zu Dienstleistungen gewährleisten. Die Automobilelektronik-Branche wächst von Jahr zu Jahr und allein in den USA wird ihr Wert im nächsten Jahr um die 14 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Einführung von komplett autonomen Fahrzeugen auf unseren Strassen mag zwar noch ein paar Jahre im voraus liegen, aber Anwendungen wie Einparkhilfe oder sogar vollautomatisches Parken, Spurhalte-Systeme und Autopilotfunktionen sind heute bereits Realität.
Tragbare Technik – Wearables
Der Hype um die Wearables war, was die Technik anbelangt, etwas enttäuschend. Meist handelte es sich um Produkte, die Herzschlag, Temperatur, Schlafzyklen etc. messen. Die Technik an sich war dieselbe – nur der Zielmarkt war vielleicht unterschiedlich, somit also auch die Applikation und natürlich das Design.
Was offensichtlich war, ist die Tatsache, dass die Wertschöpfungsketten von verschiedenen Branchen jetzt kollidieren. Besonders in der Textil- und Modeindustrie wächst die Integration von Elektronik, sodass hierbei Veränderungen in der Fertigungkette zu erwarten sind. Werden sich somit also Elektronikfertigungen in Ländern ansiedeln, wo die Textilbranche schon fest etabliert ist? Oder eher umgekehrt? Indien zum Beispiel hat zwar derzeit für die Elektronikfertigungsbranche eine wenig geeignete Infrastruktur, ist allerdings für die Textilbranche schon seit Jahren ein wichtiger Fertigungsstandort. Wenn sich also die Integration von Elektronik in Textilien intensiviert, wird eine betriebliche Nähe, und vielleicht auch sogar eine volle Integration von beiden Fertigungen, folgen.
Innovation
Wie schon im Absatz über Wearables erwähnt, lag die Innovation eher in der Anwendung existierender Technologie. Die meisten der Innovationen auf der CES waren für spezifische Nischen konzipierte Anwendungen, die vom Smartphone bedient werden. Die grundlegenden Technologien, die für die Produkte oder die eigentliche Hardware benötigt und angewendet wurden, wurden von Dritten zur Verfügung gestellt, und von Partnern wie EMS Unternehmen mit Erfahrung in diesen Technologien, hergestellt. Grundsätzlich wurde also die Fertigung ausgelagert. Die neuesten Entwicklungen der Technik, so zum Beispiel Miniaturisierung sowie Fortschritte für flexible Schaltungen und deren Integration in verschiedene Materialien, waren auf der Messe zwar vorhanden, basierten allerdings auf schon weit verbreitete Technologien.
Für technologische Innovation war die CES also nicht die richtige Plattform. Aber zur Erkennung von innovativen Trends und die zukünftigen Anforderungen und Herausforderungen für die Technik, war die Messe definitiv ein wertvoller Augenöffner.
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