Mikrosysteme sollen unser Leben sicherer und komfortabler machen, diemedizinische Versorgung und die Prozesse in Industrieanlagen verbessern und beim Schutz der Umwelt helfen. Die Fertigung der kleinen und komplexen Mikrosysteme erfordert den Einsatz einer Vielfalt innovativer Fertigungstechnik. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verfügen jedoch – im Gegensatz zu Großunternehmen – oftmals nicht über alle dafür nötigen personellen und technischen Ressourcen. Um diesen Nachteil der KMUs bei der Entwicklung und Produktion von neuen Produkten zu überwinden, haben elf mittelständische Unternehmen das Know-how und die Kapazitäten für die Fertigung in dem virtuellen Unternehmen MikroWebFab zusammengeführt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Verbundprojekt MikroWebFab anhand von zwei Referenzprodukten im Rahmen des Förderkonzeptes „Mikrosystemtechnik 2000+“ mit mehr als zwei Millionen Euro. Die Koordination der Zusammenarbeit der elf Partner des virtuellen Unternehmens erfolgt durchdas Forschungszentrum Karlsruhe.
Die Fertigungsverfahren der Mikrosystemtechnik zeichnen sich durch eine hohe Komplexität der Prozesse und eine große Interdisziplinarität aus. Siewerden deshalb in ihrer ganzen Breite nur von wenigen Großkonzernen beherrscht. Mittelständische Firmen dagegen sind oft auf einige wenige Prozesse der Mikrotechnik spezialisiert. Einer mittelständischen Firma ist es deshalb im allgemeinen nicht möglich, komplexe Mikrokomponenten herzustellen. Sobald die dafür notwendigen Prozesse und Methoden über ihre Kernkompetenzen hinausgehen, können ihr deshalb lukrative Aufträge entgehen. Gleichzeitig verfügen jedoch andere Mittelständler über das Prozess-Know-how, mit dem sich diese Lücke schließen lässt.
Im Projekt MikroWebFab soll ein Kooperationsnetzwerk erprobt werden, in dem mittelständische Firmen den Partnern ihr spezifisches Know-how und ihre Kapazitäten zur Verfügung stellen. Im Rahmen des Projekts werden dafür geeignete Methoden und Werkzeuge entwickelt. Die beteiligten Unternehmen agieren in einem Produktionsnetzwerk in Form eines virtuellen Unternehmens, das gegenüber dem Kunden eine vollständige Entwicklungs-, Fertigungs- und Servicedienstleistung der Mikrosystemtechnik anbietet. Anhand von zwei Referenzprodukten, einem magnetoresistiven Sensor und einem Bioanalyse-System, werden die Verbundpartner ihr Netzwerk bis Ende April 2004 praktisch testen. Weitere Informationen zur Einordnung des Verbundprojekts MikroWebFab in das Förderkonzept „Mikrosystemtechnik 2000+“ und zur Veranstaltung gibt es beim Projektträger VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik.
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