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Zukunft für Standort Deutschland

Einsatz neuer AOI-Systeme erhöht die Qualität in der Elektronikfertigung
Zukunft für Standort Deutschland

Weltweit gehört E.G.O. Elektro Gerätebau zu den führenden Zulieferern der Hersteller von Haushaltsgeräten. Am Stammsitz der Firmengruppe in Oberderdingen, welche auch die Hauptanteile an Blanco und Techno-Physik hält, wurde im Jahre 1931 der Grundstein für das Unternehmen gelegt.

Multi Components, Schwabach

Hat man damals mit 13 Mitarbeitern begonnen, so zählt das Unternehmen an den deutschen Produktionsstandorten Ende 2006 bereits 2200 Mitarbeiter, von denen 260 allein in den Jahren 2005 und 2006 eingestellt wurden. Gottfried Bleicher, der Werksleiter in Oberderdingen, dazu: „Produktion am Standort Deutschland können wir nachhaltig nur sichern, wenn wir ständig Verbesserungen einführen und auf dem neuesten Stand der Technik sind.“
Angefangen hatte man damals mit Kochplatten für Haushaltsherde und Großküchen, Backofenbeheizungen, Regulierschaltern und frei strahlenden Grillheizkörpern. Heute umfasst das Fertigungsprogramm elektromechanische und elektronische Heizungs-, Steuerungs- und Regelungstechnik großer Elektrogeräte für den Haushalt. Im vergangenen Jahr konnte ein Umsatz von 588 Mio. Euro, bei einer Steigerung von 13%, erreicht werden. Der größte Anteil davon ist der Elektroniksparte mit 33% zuzuschreiben, die übrigens ein überproportionales Wachstum zu verzeichnen hatte. Nimmt man dann noch die Mehrheitsbeteiligung am Kochmuldenhersteller Blanco, beläuft sich der Umsatz der Gruppe auf 900 Mio. Euro. Im Zusammenhang mit den Produktivitätszuwächsen des vergangenen Jahres war zu vernehmen, dass die Mitarbeiter einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren sind. Schulungsmaßnahmen haben sie in die Lage versetzt, an ihrem Arbeitsplatz Verbesserungen kontinuierlich umzusetzen. So konnten Ausschuss, Nacharbeit und Maschinenstillstand reduziert werden. Auch wurden neue erfolgsorientierte Entlohnungsmodelle eingeführt, die das Tarifentgelt aufbessern. Die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle sowohl in Produktion als auch Verwaltung hatte eine positive Wirkung, Eigenverantwortung und Selbstorganisation der Arbeitsgruppen werden im Unternehmen groß geschrieben. Auch in punkto Umweltpolitik ist man sich seiner ökologischen Verantwortung bewusst. Nicht nur die Produkte sollen umweltfreundlich sein, auch die verwendeten Materialien und die Produktionsverfahren müssen diesem Kriterium entsprechen. Große Bedeutung fällt der Auswahl von Lieferanten zu: Sie werden mit den Umweltleitlinien und -standards sowie den daraus resultierenden Konsequenzen vertraut gemacht. Den Vorzug erhalten die, die sich intensiv und engagiert mit Umweltfragen auseinandersetzen. Mittels einer engen Zusammenarbeit der dezentralen Einkaufsabteilungen und der Key-Buyer-Organisation wird die weltweite Suche nach potenziellen Lieferanten und deren Einbindung in der Entwicklungsphase sichergestellt. Die weltweit dezentral agierenden Einkaufs- und Logistikabteilungen ermöglichen im operativen Tagesgeschäft Flexibilität und Informationsfluss. Zur bestmöglichen Nutzung von Synergien wurden diese Funktionen in einer eigenständigen Gesellschaft zusammengefasst.
Durch den systematischen Ausbau im In- und Ausland sowie einer Vielzahl von Innovationen hat man sich zu einem Unternehmen mit Weltgeltung gemausert. Zum Kundenkreis gehören nicht nur mehr die Haushaltsgerätehersteller, sondern unter anderem auch die Kfz-Branche und alle Industriezweige, die für ihre Verfahrensprozesse geregelte Wärme benötigen. Zusammen mit den Kunden werden in enger Zusammenarbeit individuelle Lösungen entwickelt, die sich genau in deren Produktprogramm einpassen. Eine der Innovationen ist die Heiztechnik des Induktionsverfahrens. Die Induktionsherde arbeiten mit einem besonders energiesparenden Verfahren, wo sich lediglich der Topfboden, aber nicht die Herdplatte erhitzt. Ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor, da Verbrennungen somit ausgeschlossen sind.
‚Maß der Dinge‘ ist der Stellenwert der Qualität im ganzen Unternehmen, so auch innerhalb der Produktgruppe Elektronik: Null Fehler ist das Ziel! Und um diesem Ziel nochmals einen Schritt näher zu kommen, wurde ein Benchmark im Bereich der AOI-Testsysteme veranstaltet. War man doch mit den bestehenden Systemen durch die wachsende Produktvielfalt an seine Grenzen gestoßen. Nach diesem „Proof“ hat man sich dann, überzeugt durch das Preis-/Leistungsverhältnis, für das Saki Inline-AOI-System BF-Frontier entschieden, das seit Mai diesen Jahres in Betrieb ist. Vor wenigen Wochen wurde dann noch ein weiteres Gerät dieses Typs angeschafft.
Features der Saki-Systeme
Mit der Farb-CCD-Kamerazeile, die eine reale Auflösung von bis zu 10 µm hat, erfolgt die Inspektion des kompletten SMD-Boards (max. FOV: 460 mm x 500 mm bei 18 µm) unter 20 Sekunden, im High-Speed-Mode in nur 6 Sekunden. Diese hohe Inspektionsgeschwindigkeit lässt sich durch die einfache, aber sehr effektive Art der Bildaufnahme (Zeile für Zeile in Y-Richtung) verwirklichen. Es wird hierbei kein X/Y-Achsensystem benötigt, womit auch der Wartungsaufwand und die Anforderungen an die Mechanik minimal gehalten werden. Kamera, Optiken, Spiegel und auch das Farbbeleuchtungssystem stehen immer still, es wird (nur) das zu prüfende Board bewegt. Eine Inspektion von bis zu 0201-Chips und 0,4 mm Finepitch ICs ist ebenso möglich. Geprüft werden die Anwesenheit des Bauteils, Versatz, Verpolung, Lötstellen, OCR, Kurzschluss, Brückenbildung, Pastendruck, Odd-Shape-Bauteile sowie Barcode (Datamatrix). Eine Closed-Loop-Regelung zu führenden High-Speed-SMD-Bestückern ist ebenso vorhanden wie auch Real Time SPC-Statistikfunktionen und Anbindung an Oracle-Datenbanken. Die Software ist für Inline-Systeme und Tischsysteme identisch, es gibt keinen Unterschied in der Inspektionsfähigkeit. Alle Systeme können nach dem Drucken, nach dem Bestücken oder nach dem Löten eingesetzt werden. Software, Farb-CCD-Kamerazeile, Optiken inklusive telezentrischer Linse, Beleuchtung und Mechanik sind eigene Entwicklungen von Saki, dem AOI-Hersteller mit Hauptsitz in Tokio. „Durch die massive Unterstützung von Saki und die damit verbundene Eröffnung des Europabüros, sind wir jetzt noch schneller in der Lage, auf spezielle Kundenwünsche direkt hier in Deutschland einzugehen, was auch ein Entscheidungskriterium für E.G.O. war“, so Lars Bartels, Produktmanager AOI bei Multi Components in Schwabach.
Julian Gläser und Carsten Dick, beide in der Prozesstechnik Elektronik von E.G.O. tätig, sind sich einig, dass das Beleuchtungssystem und die Algorithmen des neuen AOI-Systems sehr flexibel sein müssen, da die “Bleifrei”-Lötstellen eben nicht der klassischen Form entsprechen. Das neue System muss bei einem hohen Linientakt die Fehler finden und genauso eine Prozesskontrolle ermöglichen, damit ein Rückschluss daraus gezogen und dementsprechend gehandelt werden kann.
Als weltweiter Zulieferer für die Hersteller von “Weißer Ware” betreiben die Oberderdinger auch ein Produktionswerk in China. Vor zwei Jahren erforderten äußere Umstände, auch einen Produktionsstandort in Polen zu errichten, und zurzeit wird eine Produktion in Mexiko aufgebaut. Der Schwerpunkt der Produktion bleibt aber am heimischen Standort, wie auch Entwicklung und Produktions-Know-how. Die weltweit gültigen Qualitätsstandards werden in Deutschland entwickelt und festgelegt.
www.Multi Components.de & www.egoproducts.com
EPP 459

Saki
Vor 13 Jahren gestartet, zählt Saki mittlerweile zu den führenden Herstellern für AOI-Systeme in Asien. Weltweit sind über 1 500 Inline-Systeme und auch ungefähr 1 500 Tischsysteme bei internationalen Kunden wie Toyota, Mitsubishi, Panasonic, Sony, Sanmina, Samsung, Fujitsu-Siemens, Magneti Marelli und andere im Einsatz. Im europäischen Markt und seit drei Jahren in Deutschland durch Multi-Components in Schwabach vertreten, zeichnet sich eine immer stärkere Nachfrage in diesem Segment ab. Im September 2007 eröffnete Saki in Augsburg offiziell das neue Büro für Europa, von dem aus alle europäischen Distributoren betreut werden.

Multi Components
Neben AOI vertritt der fränkische Systemlieferant weiterhin die Philosophie, seinen Kunden möglichst Komplettlösungen auf aktuellem technischen Niveau mit überschaubarem Invest zu liefern. Die enge Zusammenarbeit mit den Lieferhäusern, darunter sind ausschließlich internationale Top-Unternehmen, stellt sicher, dass den Kunden neben hohen Qualitätsstandards Zugang zu neuesten Technologien geboten wird und dabei die besonderen Erfordernisse europäischer Anwender berücksichtigt werden. Ein gutes Beispiel hierzu sind die neuen SMD-Bestücker der SM320 Reihe und zusätzlich ab September 2007 der SM400 Serie von Samsung. Diese Automaten sind speziell für Flexibilität und Geschwindigkeit im gehobenen mittleren Segment konzipiert. Mit optimierten Rüstkonzepten, Linienoptimierung und Lot–Tracking bis zu Traceability werden die Automaten den immer wichtiger werdenden Anforderungen einer modernen SMT-Fertigung gerecht.
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