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Produktdaten lückenlos erfassen

1. Technologietage zur „Traceability“ bei Ekra
Produktdaten lückenlos erfassen

Am 7. und 8. November 2002 fanden bei Ekra in Bönnigheim die ersten Technologietage des Sieb- und Schablonendruck-Spezialisten statt. Sie standen unter dem Motto „Neue Technologien im Bereich der SMT-Fertigung in Bezug auf Traceability“.

Die „Traceability“, also die Rückverfolgbarkeit, ist die Möglichkeit, den Werdegang, die Anwendung, den Ort eines Gegenstandes oder einer Tätigkeit mittels aufgezeichneter Identifizierung im gesamten Produktions- und Lebenszyklus zurückzuverfolgen. So übernahm Gustl Keller als Repräsentant der Firma Gktec die Aufgabe, über Notwendigkeit und Realisierung von Normen in der Baugruppenfertigung zu referieren. Nach der Erläuterung der relevanten Normen IEC 61192, ISO 9001:2000 und ISO/TS 16949 sowie VDA 6.1 ging er auf die Realisierungsmöglichkeiten der Traceability ein. Dazu sollte jede Baugruppe mindestens so beschriftet oder markiert sein, dass der spezifische Grad der Rückverfolgbarkeit sowohl beim Hersteller als auch beim Anwender erreicht werden kann. Dies ist bei den Geräteklassen A und B, bei denen ein Ausfall nicht katastrophal ist, ausreichend. Bei ausfallsicheren Produkten der Stufe C müssen alle Kom-ponenten der Baugruppe bis hin zu den einzelnen Wareneingangs-Lieferaufzeichnungen rückverfolgbar sein. Obwohl Traceability nicht immer strikt gefordert wird, empfahl er dennoch ein einheitliches Realisieren der Rückverfolgbarkeit in einem Betrieb.

Zum eigentlichen Motto der Technologietage steuerte Jochen Alt von Rommel ein konkretes Beispiel bei. Er beschrieb dies anhand des Markier- und Leseprozesses in der SMD-Linie. Nachdem er definierte, dass man Traceability als Prozess begreifen muss, stellte er ein entsprechendes Konzept vor. Nach der Auswahl des geeigneten Codes beschrieb er die Beschriftung der Baugruppen, das Lesen des Codes und die Abstimmung der einzelnen Prozesse sowie die Umsetzung in die Fertigung. Er zog das Resümee, dass die Automatisierung des Beschriftungsprozesses neben der kompletten Rückverfolgbarkeit eine Steigerung der Produktivität, Verringerung der Fehlerrate sowie eine hohe Wirtschaftlichkeit und Prozessicherheit ergeben hätten.
Raphael Podgurski vom Beratungs- und Projekt/Softwareentwicklungs-Unternehmen ABP behandelte im Anschluss die Grundfunktionen und Leistungsmerkmale eines Traceability-Leitrechner-Konzeptes und den Aufbau von Strukturen für die benötigten EDV-Konzepte mit den dazugehörenden Unterpunkten. Er präsentierte die Software Cimboard, die speziell auf die Anforderungen der Produktionsüberwachung und -steuerung in der Baugruppenfertigung abgestimmt ist und Traceability und CAQ-Lösungen ermöglicht.
Reinhard Pollak von Repotech äußerte sich zur Traceability in der SMD-Bestückung, wo er Themen wie Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von Teilen, Produkten und Prozessen behandelte. Besondere Bedeutung gab er dem Nachweis von bestückten Bauelementechargen sowie dem individuellen Nachweis der bestückten Bauelemente, bezogen auf Leiterplatte und Bestückposition. Er zog das Fazit, dass Traceability aktuell nur bei wenigen Elektronikherstellern konsequent eingesetzt werde, ist aber überzeugt, dass sich dies sehr bald ändern wird.
Wie eine Prozessdokumentation beim Reflowlöten aussehen kann, das beschrieb Dr. Klaus Brodt von SMT. Er erläuterte die einzelnen Verfahrensschritte ausführlich und kam zu dem Ergebnis, dass es noch kein allgemeines Kochrezept für Traceability gebe, die verschiedenen Lösungen deshalb anwenderspezifisch seien, und der mit der Einführung des Traceability-Konzeptes verbundene Aufwand stark von den Anforderungen abhängig ist.
Zur Prozesskontrolle in der Elektronikfertigung durch AOI referierte Jürgen Brag von Viscom und als Zulieferer für die Automobilindustrie stellte Romual Hock von AB Elektronik abschließend das Modell der „Traceability im SMD-Fertigungsbereich“ von der Einführung bis zur praxistauglichen Lösung vor. Der Erfolg und gute Zuspruch der 1. Technologietage bei Ekra hat zur Überlegung geführt, die Technologietage als jährliches Forum für innovative Themen zu etablieren.
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