Wie hält ein Produzent von hochkomplexen Bestückungsrobotern für die Elektronikindustrie seinen Standort in Deutschland, auch nach der Übernahme durch einen asiatischen Konzern mit chinesischen Wurzeln? Mitglieder des Münchner WirtschaftsForum der Sozialdemokratie e.V. zeigten sich im Rahmen eines Besuches des Sendlinger Hauptsitz der Firma ASM Assembly Systems, fasziniert von deren vielfältigen Fähigkeiten. Neben dem intensiven Interesse der Besucher an den fortschrittlichen Technologien, welche das Siplace Team des Münchner Unternehmens, ehemals eine Tochter der Siemens AG, entwickelt und herstellt, standen besonders politische und soziale Themen wie Frauenquote, flexible Arbeitszeitenreglung, Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft und mit der Mutter ASMPT im Fokus. Ehemalige wie aktive Politgrößen der Landeshauptstadt, darunter der bayerische
Landtagsabgeordnete Florian von Brunn, zeigten sich dabei beeindruckt von der gelebten Unternehmenskultur und dem positiven Beispiel für interkulturelle Zusammenarbeit. „ASM ist ein sehr beeindruckendes mittelständisches Unternehmen, das nicht nur äußerst erfolgreich im internationalen Wettbewerb ist, sondern auch sehr gut bezahlt“, resümierte von Brunn überzeugt.
„Dass München unser Hauptsitz ist und bleibt hat einen einfachen Grund: unser Kapital sind unsere Mitarbeiter, deren Können und deren Expertise. Das weiß auch unsere Führung in Singapur. Unsere Technologien, unsere Maschinen lassen sich nur so in Deutschland entwickeln,“ erklärte Siplace COO Günter Schindler am 21. März zu Beginn den Mitgliedern des selbständigen, eingetragenen Vereins. Nach einer kurzen Einführung in Firmenhistorie und Technik gab es bei einem anschließendem „Touch & Feel“ Rundgang im Applikationszentrum und durch die preisgekrönte Fertigung Gelegenheit, innerhalb einer Diskussionsrunde Fragen zu stellen. Die Besucher zeigten sich jedoch schon während der vorherigen Programmpunkten überaus interessiert.
Die bewegte Firmengeschichte lieferte per se viel Gesprächsstoff: in den 1950er Jahren als klassischer mittelständischer Maschinenbauer in Deutschland gestartet, spezialisierte sich das Team vor 25 Jahren unter dem Dach der Siemens AG auf die Produktion von SMT (Surface Mount Technology) Bestückautomaten. Günter Schindler beschrieb die Ausgliederung und die subsequente Übernahme im Jahr 2011 als Gewinn für alle Seiten. „Der Elektronikmarkt ist volatil – das ist für einen Großkonzern wie Siemens immer ein Risikofaktor. ASMPT hingegen operiert im gleichen Markt und ist die Nummer 1 im so genannten Backend-Segment. Unsere Kollegen sind auf Maschinen für Fertigungsprozesse spezialisiert, die dem Bestückvorgang vorgelagert sind. Unsere Portfolios ergänzen sich perfekt. Dementsprechend haben sich unsere Ingenieure vom ersten Moment an hervorragend verstanden.“
Dominant im Gespräch waren auch Themen, die den Besuchern als Sozialdemokraten besonders gelegen waren. Fragen nach der Frauenquote des Unternehmens, den Arbeitszeitmodellen und der Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft stellte sich Günter Schindler selbstbewusst. Trotz der langen Firmenzugehörigkeit kommt Günter Schindler immer noch ins Schwärmen, wenn er die Kompetenzen von ASM und deren Mitarbeitern vorstellen darf. „ Ich bin stolz in unserem Team zuarbeiten.“
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